Da das Universal-Motor-Gerät, kurz Unimog, bereits seit 1945 gebaut wird, hat jedes Bauteil der Maschine viele Veränderungen durchlaufen. So wurde jeweils ein zeitgemäßes, leistungsfähiges Lenkgetriebe auf dem Stand der Zeit von verschiedenen Herstellern verbaut.
Unimogs werden in verschiedene Baureihen (oder Modellfamilien) nach Arbeitsgewicht eingeteilt:
Baureihe 411 (Der Ur-Unimog, U2010, U401 und U411)
Diese Reihe wurde von 1948 bis 1974 gebaut.
Die erste Fulmina-Lenkung, Fulmina 25, wurde bis etwa 1958 eingebaut und dann durch die etwas massivere Fulmina 30 ersetzt. Beide waren Schraubenspindellenkungen, bei denen durch die Drehung der Lenkwelle eine Spindel am unteren Ende einen Kolben in zwei Richtungen bewegt. Die Auf- und Abbewegung des Kolbens wird durch den Lenkstockhebel auf die Schubstange übertragen. Dadurch werden die Räder nach rechts oder links eingeschlagen.
Später wurden in dieser Baureihe die nach einem ähnlichen Prinzip arbeitenden Ross-Lenkungen, hergestellt von ZF, verbaut. Diese wurden durch einen Hydraulikzylinder unterstützt.
Auch die Gemmer-Lenkung wurde später in dieser Baureihe verwendet. Dabei wird die Reibung zwischen Spindel und Schnecke durch mehrere Rollen von Gleit- in Rollreibung verändert, was den Widerstand beim Lenken deutlich verringert.
Baureihe 409
Die Baureihe 409 wird wegen der Lizenzfertigung und ihrer geringen Größe oft nicht als „richtiger“ Unimog anerkannt.
Der U409 wurde in Lizenz von der Firma Hako als kompakter Geräteträger von etwa 1996 bis 2002 gebaut. Die modernen Kugelumlauflenkungen dieser Modellfamilie kamen immer direkt von Mercedes.
Baureihe 421, 408, 409
Diese leichte Baureihe wurde ursprünglich mit mechanischen Lenkungen von ZF ausgeliefert, im U408 und U409 waren dann Kugelumlauflenkungen von ZF verbaut.
Baureihe 404, 406
Die seit den 1960er Jahren von Mercedes angebotenen mittelschweren Baureihen wurden in mehreren Modellfamilien angeboten. Die älteste Familie, die 404, wurde mit mechanischen Lenkungen von Mercedes ausgeliefert.
Die späteren Familien 406, 416 und 418 waren mit verschiedenen Kugelumlauflenkungen von ZF ausgerüstet, z.B. ZF 8036, ZF8038, ZF8056 und ZF8058.
Baureihe 424,425,435
Die schweren Modellfamilien wurden mit Kugelumlauflenkungen von Mercedes, LS3, LS6 und LS7 ausgeliefert.
Baureihe 405
Die aktuelle Modellfamilie sieht man heute häufig in orange im öffentlichen Dienst, beim Mähen, Schneeschieben und vielen anderen Arbeiten.
Anfänglich waren Kugelumlauflenkungen von Mercedes-Benz verbaut, seit etwa 2010 werden ausschließlich ZF-Lenkungen eingesetzt.